Anekdoten - Was früher auf Leedener Schützenfesten geschah
Es war noch vor der Jahrhundertwende und in Leeden wurde mal wieder Schützenfest gefeiert. Mit Sang und Klang war der Verein zum Königsschießen zur Küsterheide marschiert. Dort war alles für das Schießen vorbereitet. Der Schießstand war zu damaliger Zeit noch behelfsmäßig. Vor einem Erdwall stand ein großes Scheunentor, auf dem die Schiebe befestigt war. Nach jedem Schuss kam der Ansager hinter dem Erdwall hervor und rief mit lauter Stimme die Ringzahl herüber. Am eigentlichen Schützenstand war eine kurze Leiter in die Erde gegraben, die als Auflage für die Gewehre diente. Am besagten Schützenfest war man mit dem Königsschießen schon gut zuwege. Ernst vom Pötterfeld, selbst Mitglied des Schützenvereins, hatte sich nicht die Zeit genommen, mitzumachen. Am Spätnachmittag dieses Tages kam er mit der Schaufel auf der Schulter aus der Margarethenegge. Er hatte dort Plaggen und Streu gestochen und musste auf dem Heimweg hier am Scheibenstand vorbei. Mit Hallo wurde er empfangen und aufgefordert seine, damals noch drei Schüsse, zu schießen. So wie er ging und stand, in Arbeitskleidung und Holzschuhen, schoss er und wurde Schützenkönig. Aber zum weiteren Verlauf des Festes soll er sich dann doch umgezogen haben.
Auf einem Schützenfest der 1920er Jahre wollte und wollte es beim Königsschießen nicht klappen. Es ging schon in den Abend, und man hatte immer noch keinen Schützenkönig. Friech, der es immer mit den Gewehren hatte, ging nun aber entschlossen ans Werk. Einige Patronen wurden besonders behandelt. Nach kurzer Orientierung und einer kleinen Besprechung zu zwei Kameraden, rief er seinem Bekannten Hein zu: „To, Hein, du musst no scheiten!“ Hein wollte sich erst ein wenig sträuben; aber Friech ließ ihn gar nicht zu Worte kommen. Er ging zum Schiessstand, ließ seinen Namen zum zweiten Mal eintragen und schoss. Und siehe da, die Schüsse saßen, und er hatte die höchste Ringzahl. Friech sagte dann später heimlich zu seinem Vertrauten: „Junge, Junge, wat is et gued, dat Hein nich weit, dat hei mit Papierproppen schuoten häwt.“ Aber wichtig war, dass nun alles wieder seinen normalen Verlauf mit dem Schützenfest nahm.
An einem vergangenen Schützenfest
wurde geschossen ganz best`.
Doch als man wollt` den Besten holen,
hatte er sich ganz leis´ verstohlen.
Bei Ihm zu Hause wurde gesucht bis zum Verdruss
-ob in der Rumpelkammer oder auf dem stillen Örtchen-
er blieb unter Verschluss.
Später ging es von Ohr zu Ohr,
dass der arme Mann den „Gleichberechtigungskampf“ verlor!
Die Moral vom ganzen Feste:
Es wurde proklamiert der Zweitbeste!
Pfingsten 1987, versammelt war die Schützenschar, da kam die Frage auf: Wann gibt Kurt Meyer als neuer 1. Vorsitzender seinen Einstand? Seine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Pfingstmontagmorgen, 6:00 Uhr, bei Antrup gebe ich Sekt aus!“ Welch unglaubliches Staunen war in seinen Augen zu erkennen, als am besagten anderen Morgen „Seine Majestät“ mit komplettem Hofstaat und 40 Schützenbrüdern mit Vereinsfahne und Musik angetreten waren. Fazit dieser folgenschweren Aussage: Es wurde ein feuchtfröhlicher Pfingstmontagmorgen.
Zu Pfingsten 2012 sollte ausgeholt werden die Königin,
vor Ort kam einem Schützenbruder etwas anderes in den Sinn.
Die Sonne schien, die Temperaturen waren heiß,
der Schützenkamerad triefte vor Schweiß.
Drum entblößte er sich bis auf den Schlüpfer
und wagte in des Königs Schwimmbecken einen Hüpfer!
Der Schütze genoss das kühle Nass,
die Schützenschar hatte ihren Spaß!
An sich ein nettes Bild,
doch der Oberst schaut gereizt und wild:
„Ey Icke, ab in deine Uniform!“
Der Schützenbruder beeilte sich enorm.
Doch die Schützenbrüder nahmen es ihrem Kameraden nicht krumm,
denn dieser ging nun mit ´ner Flasche Wacholder rum!
Das Scheibenhängen 2013 machte mächtig Spaß,
ein Schütze schaute wohl zu tief ins Glas.
Nachdem das Taxi nach Hause war schon bestiegen,
er noch mal schnell raus wollte zum Miegen.
Danach schlug er die falsche Richtung ein
und fand nicht mehr so recht heim.
Bei Hasenpatt nahe der Kreuzung,
erwachte er plötzlich in des Tieres Dung.
Der Schützenbruder war wohlauf,
doch seine Mütze ward nicht mehr obenauf!
Später bei der Ernte ein Landwirt fand das gute Stück
und brachte es dem Kamerad zurück.
Dieser war hellauf begeistert: „Welch ein Glück“!
Seine Schützenkameraden wollten darauf mit Ihm einen Heben,
denn so eine Geschichte wird man selten erleben.
Nach kurzem Gekicher stimmte der Schütze ein und meinte: „Ja sicher“!