325-jähriges Jubiläum (1990)
Zeitungsberichte:
Westfälische Nachrichten vom 17.02.1990
325 Jahre Schützenverein Leeden: Das seltene Jubiläum wird mit einem großen Volksfest gefeiert.
Vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.
Feierlichkeiten müssen generalstabsmäßig geplant werden / Mitglieder opfern viele Stunden für die Vorbereitungen
Leeden (hh). "325 Jahre Schützen-verein Leeden - so ein Jubiläum lassen wir uns nicht entgehen. Das stand für uns von vornherein fest", erin-nert sich Vorsitzender Kurt Meyer. Den Beschluß, den seltenen Geburtstag mit einer dreitägigen Feier zu begehen, haben er und seine Mannschaft aus Vorstand und Festausschuß bisher nicht bereut - trotz der gewaltigen Arbeit, die not-wendig ist, damit sich die Einwohner im Tecklenburger Land am 31. August sowie 1. und 2. September richtig amüsieren können.. "Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt": Wie sehr dieses alte Sprichwort die Wahrheit trifft, hat die Leedener Schützenfamilie am eigenen Leib erfahren.
Westfälische Nachrichten vom 25.08.1990 bis 31.08.1990 / 6-Teilige Sonderserie zum 325jährigen Vereinsjubiläum
325 Jahre Schützenverein Leeden: Gestern - heute
Seltenes Jubiläum: Der Schützenverein Leeden von 1665 feiert am 31. August, 1. und 2. September sein 325jähriges Bestehen. Unsere Serie stellt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Schützengemeinschaft im Stiftsdorf, eine der ältesten im Tecklenburger Land, vor.
Teil 1 - WN vom 25.08.1990
Königskette: wertvolles Dokument
Majestäten haben im Stiftsdorf schwer zu tragen
Graf Mauritz stiftete 1665 die erste Plakette
Leeden (duc). Kleine, etwas weniger kräftig gebaute Majestäten haben in Leeden schwer zu tragen: Die lange Königskette, die die Regenten bei feierlichen Anlässen mit Stolz und Würde zu präsentieren pflegen, bringt locker über zehl Kilogramm auf die Waage. Ein stattliches Gewicht, das an warmen Schützenfesttagen schon so manchen König ins Schwitzen gebracht hat.
Teil 2 - WN vom 27.08.1990
Vereinsgründung hatte handfeste militärische Ziele
1630: Ein Schützenkorps übernimmt den Schutz der Stiftsbewohner
Erster König: Emanuel Mindrup aus Loose/Graf stiftete Plakette
Leeden. Bei seiner Gründung standen handfeste militärische Ziele im Vordergrund. Als der Schützenverein Leeden um 1630 oder vielleicht sogar schon früher aus der Taufe gehoben wurde, ging es den Mitgliedern in erster Linie nicht um die Gemeinschaftspflege oder den Sportgeist, sondern darum, das Stift Leeden gegen Feinde und Eindringlinge zu schützen. Wie sich aus dem Schützenkorps bis Ende des 19. Jahrhunderts ein lebendiger, großer Verein entwickelte, beschreibt dieser Teil unserer Serie, verfasst von den Chronisten des Festbuches vom 325jährigen Jubiläum.
Teil 3 - WN vom 28.08.1990
Die Zeit zwischen den Kriegen und die Wiedergeburt
Königskette im Garten vergraben – Fahne im Holzfußboden versteckt
Regent Ernst-Helmuth Osterkamp mit der Armbrust ausgeschossen
Leeden. Schwere Zeiten für den Schützenverein Leeden: Während und zwischen den beiden Weltkriegen kam das Schützenwesen im Stiftsdorf fast völlig zu Erliegen. Viele Mitglieder starben auf den Schlachtfeldern der Welt oder kehrten erst spät aus den Kriegsgefangenenla-gern zurück. Doch die jahrhundertelange Tradition führte den Verein schließlich wieder zu-sammen. In der Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders erlebte die Leedener Schützengemeinschaft ihre Wiedergeburt. Die Zeit vom 1. Weltkrieg bis Anfang der 60er Jahre beschreiben die Autoren des Festbuches zum 325jährigen Jubiläum:
Teil 4 - WN vom 29.08.1990
Jüngste Vereinsepoche eng mit Namen Friedel Diersmann verbunden
1665 bis 1990: Ereignisreich wie noch nie
Leeden: Über drei Jahrhunderte lang hat der Schützenverein Leeden das Leben im Stiftsdorf geprägt. Eine Spanne, in der die letzten 25 Jahre an sich nur ein Mosaikstein-chen bilden. Trotzdem ist im vergangenen Vierteljahrhundert so viel geschehen wie selten in der Geschichte der Gemeinschaft. Zwei große Jubiläumsfeiern, das 300jährige und am kommenden Wochenende das 325jährige, fallen in diese Zeit.
Teil 5 - WN vom 30.08.1990
„Wenn der Wind ordentlich rüttelt, ist es Schwerstarbeit“
Fahnenträger: Aufgabe ist eine Ehrensache
Leeden (duc). Ende des zweiten Weltkrieges traf die Gemeinde Leeden der schwerste Schicksalsschlag in ihrer über 900jährigen Geschichte: Am 8. Februar 1945 rasten Bomber über den Ort hinweg und legten das Dorfzentrum samt der alten Stiftskirche in Schutt und Asche. Menschen starben in den Trümmern. Häuser und Straßen verwandelten sich in verkohlte Ruinen.
Teil 6 - WN vom 31.08.1990
Karl-Heinz Reinders: „Wir waren eine echt starke Truppe damals“
200 Pokale symbolisieren als Trophäen die Blütezeit des Schießsports im Jubelverein
Leeden (duc). „Die Leedener kommen.“ Ein Ausruf, der bei Pokalwettbewerben in den 60er und 70er Jahren oft die Hoffnung anderer Schützenvereine auf den Sieg mit einem Schlag zunichte machte. Denn wo immer die Schießgruppe des heutigen Jubelvereins in jener Zeit auftauchte, sahnte sie kräftig ab. 36 Pokale innerhalb von nur einem Jahr – das war damals einsamer Rekord in Schützenkreisen, dass machte den Mannen rund um den Superschützen Friedel Diersmann so schnell kein Team nach.